Über uns


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Nachdem wir uns zunächst eher auf einschlägigen Mittelaltermärkten herumgetrieben haben, wuchs langsam das Interesse am „richtigen Mittelalter“. 2011 sind wir in die historische Darstellung gewechselt und haben in Dorstadt an unserer ersten Reenactment-Veranstaltung teilgenommen. Heute präsentieren wir uns als „Die Blidenbauer“ und verkörpern eine städtische Handwerkerfamilie aus Norddeutschland;  im Mittelpunkt steht dabei der Blidenmeister, der aus dem Zimmermannshandwerk kommt. Tatsächlich gibt es Hinweise, die darauf hindeuten, dass ein Blidenbauer mit Magistertitel in Stade gelebt hat, allerdings erst um 1360.
Daher haben wir neben unserer Darstellung für 1280 eine zweite um 1360 aufgebaut,  um eben jenen Blidenbauer darzustellen, der vermutlich hier gelebt hat. Die Betonung bei dem Wort Blidenbauer liegt bei uns mehr auf dem Bauen. Neben intensiver Beschäftigung mit den geschichtlichen Hintergründen steht das Handwerkliche im Vordergrund und damit die Möglichleiten, solch ein Gewerf mit damaligen Mitteln zu errichten. Bei den Bliden haben wir daher auch weniger Wert auf die Größe gelegt, sondern es war vorrangig wichtig, sie mit traditionellen Holzverbindungen zu fertigen. Als Besonderheit sind sie komplett zerlegbar. Es gibt mehrere Belege über große Gewerfe, die auseinandergebaut werden konnten, um gelagert oder transportiert zu werden. Auch unsere Bliden sind nur gesteckt und von Keilen, Holznägeln und Seilen gehalten. Damit ist es möglich, wenn auch nur in Kleinem, den Auf- und Abbau zu demonstrieren.
Neben der Blide wird das Zimmermannshandwerk vorgeführt, und soweit schon vorhanden mit alten Werkzeugen gezeigt.

Zudem zeigen wir die Faserverarbeitung von Flachs, Wolle und Seide. Für die Bauerndarstellung sind die hölzernen Arbeitsgeräte zur Flachsverarbeitung nach gründlicher Recherche in Eigenarbeit nach historischen Vorlagen entstanden. Ausgehend vom gerösteten Flachsstroh führen wir damit die einzelnen Arbeitsschritte vor, die nötig sind, um gesponnenes Garn zu fertigen. Außerdem verfügen wir mittlerweile über die Gerätschaften zur Wollverarbeitung und können dem Publikum ein breites Wissen über Flachsanbau sowie dessen Verarbeitung und welche Fasern allgemein damals zur Tuchherstellung verwendet wurden vermitteln. Ganz neu ist die Darstellung einer selbstständigen Handwerkerin, die Seide verarbeitet. Auch hier beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thema, um nach und nach eine stimmige Darstellung aufzubauen.

Im Laufe Zeit sind wir immer tiefer eingetaucht in diese faszinierende Epoche. Daher findet man uns nun nicht mehr nur auf Veranstaltungen, sondern wir erweitern unser Wissen auch durch Besuche von Burgen, Kirchen und Ausstellungen. Genannt seien hier nur die großen Ausstellungen wie z. B. "Kaiser Friedrich II" in Oldenburg, "Otto IV" in Braunschweig, "Aufbruch in die Gotik" in Magdeburg oder "Die Salier" in Speyer. Natürlich durfte die Austellung "Kaiser Karl IV" in Nürberg, nicht fehlen, der ja sozusagen unser Kaiser ist. Hinzu kommen noch viele Besuche von Burgen, Kirchen und Klöstern z. B. der Marksburg, Burg Thurant, dem Magdeburger Dom oder Kloster Wienhausen. Auch unsere Bibliothek nimmt immer größere Ausmaße an und wir verbringen viel Zeit mit Lesen und der Herstellung von Gerätschaften und Kleidung.

Seit einigen Jahren arbeiten wir auch mit den Stader Museen zusammen, so zum Beispiel in dem kleinen Freilichtmuseum auf der Insel, wo wir auch die Möglichkeit bekamen, Flachs anzubauen.
Dann gibt es in Stade noch die Archäologie-Arbeitsgemeinschaft, der wir zwischenzeitlich ebenfalls angehört haben. In der Hauptsache unterstützten wir dort in ehrenamtlicher Tätigkeit die örtlichen Archäologen und halfen bei Ausgrabungen mit. So waren wir bei der zweiten Hafengrabung mit dabei. Es wurden Tonnen von Erde durchsucht, die bei Bauarbeiten aus unserem alten Hafen abgetragen wurden. Geschichtlich eine einmalige Fundgrube, da der alte Stader Hansehafen nie ausgebaggert wurde.



Juni 2019
 


UeberUns/DSC08324380_507.jpgJürgen

Programmierer im Flugzeugbau, daher der Bezug zur Blide, hat auch etwas mit fliegen zu tun.

Bastelfreak und Holzwurm
UeberUns/DSC08499_380x507.jpgMartina

Elektroinstallationsmeisterin, da der Beruf nicht zum Hobby passte, vorübergehend an den Nagel gehängt.
Dafür jetzt als Freiberuflerin im Museum tätig.

Treibende Kraft: "Schatz, ich bräuchte da noch ..."
UeberUns/DSC06388.jpgMatthias

packt gerne mal mit an und fährt im Moment leider nur noch gelegentlich mit. Hat gerade das Löffel-Schnitzen für sich entdeckt.



UeberUns/DSC07909.jpgTobias

probiert sich noch in allem aus und mags gerne figurbetont, da passt die Kleidung zu "unserer" Zeit schon fast perfekt.